Was ist Entstauung, bzw. was ist Stauung?

Bei der Entstauungstherapie wird  mittels verschiedener therapeutischer Maßnahmen eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Körper reduziert.Im Körper ist ständig Flüssigkeit unterwegs, irgendwie fließt immer etwas davon irgendwo hin, aber in der Regel im selben Maß wieder von dort weg, d.h. Zufuhr und Abfuhr befinden sich im Gleichgewicht.Aus verschiedenen Gründen kann dieses Gleichgewicht jedoch zeitweise oder chronisch gestört werden. Bei einem Mehr an Zustrom bedeutet dies für das betroffene Gebiet im Körper, dass die Gesamtflüssigkeitsmenge zunimmt und eine Stauung entsteht. Vergleichbar eben auch mit einem Stausee. Bei einem mehr an Abfluss bedeutet dies für das betroffene Gebiet, dass es trockener wird.
Welche Rolle spielt das Gefäßsystem?
Das Gefäßsystem setzt sich aus Blutgefäßen, also Arterien und Venen und eben auch Lymphgefäßen zusammen. Das Gefäßsystem ist das primäre zu- und ableitende System für Flüssigkeiten. Es leitet die entsprechenden Flüssigkeiten zu bestimmten Zielen. Dabei haben die Arterien zuleitende und Venen und Lymphgefäße die ableitende Funktion. Flüssigkeit kann aber auch ohne diese „Rohre“ den Weg zu anderen Körperbereichen nehmen. Sie bewegt sich dabei zwischen den Körperzellen. Sie folgt dann der Schwerkraft und dem Weg des geringsten Widerstandes. Ein Beispiel dafür sind dicke Füße und Beine bei entsprechender Gefäßschwäche z.B. nach langem Stehen.
Welche Folgen können Stauungen haben?
Stauungen verursachen eine Vergrößerung der Transportstrecken für Nährstoffe und Stoffwechselendprodukte. Dadurch befinden sich die betroffenen Gebiete in einer schlechteren Ver- und Entsorgungssituation. Dies kann zu Zellschäden und Wundheilungsstörungen führen.Außerdem kann es durch die vermehrte Raumforderung durch die Stauung zu  Funktions- bzw. Bewegungseinschränkung kommen. Ein Beispiel dafür ist der Gelenkerguss, bei dem z.B. ein betroffenes Kniegelenk nicht mehr im üblichen Ausmaß gebeugt werden kann.Ein anderes Beispiel ist das Hirnödem. Dabei wird das Gehirn durch den flüssigkeitsbedingten Druck auf die Nervenzellen und Blutgefäße sowie durch ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt erheblich in seiner Funktionsfähigkeit behindert.
Welche Ursachen können zu Stauungen führen?
Gefäßerkrankungen (z. B. Krampfadern, Lymphgefäßentzündungen, Gefäßklappenschwäche)
Operative Eingriffe (z.B. Lymphknotenentfernungen, Venenentfernung, Arthroskopien)
Unfälle (z. B. Stürze, Fehltritte, Schläge, Einklemmungen)
Die Manuelle Lymphdrainage in der therapeutischen Praxis 
Die Manuelle Lymphdrainage ist den Manuellen Therapien zuzuordnen. Und darin wiederum speziell den Massagen. Im Unterschied zu diversen anderen Massagen ist hierbei aber nicht die Durchblutungsförderung, sondern die Flüssigkeitsentlastung im Zielgebiet das Anliegen. Deswegen kommt es bei der Manuellen Lymphdrainage auch nicht zu einer Hautrötung und Erwärmung, sondern eher zu einem Abkühlen des ganzen Körpers. Die Griffe, die angewendet werden sind dabei nicht aggressiv und tief gehend, sondern werden hauptsächlich an der Hautoberfläche angesetzt. Man könnte sagen, dass lediglich die Haut verschoben wird. Dadurch kann allerdings erreicht werden, dass das Lymphtransportsystem selbst zu vermehrter Aktivität stimuliert wird und Flüssigkeit direkt weiter geschoben wird.Die Manuelle Lymphdrainage ist eine dämpfende/entspannende Massageform, die beruhigend wirkt und bis hin zur Müdigkeit führen kann. Dies wird zudem dadurch gefördert, dass die Behandlung schmerzfrei, langsam und sehr monoton ist.Durch diese Entspannung des unbewussten Nervensystems ist auch eine Zunahme von Darmgeräuschen möglich. Ein gesteigerter Harndrang direkt nach der Behandlung oder leicht verzögert zeigt an, dass das Ausscheidungssystem mehr Arbeit zu leisten hat.Das Therapieziel wurde durch die Entlastung des Körpers von übermäßiger Flüssigkeit erreicht. 
Unterstützende, entstauende Maßnahmen 
Kompression durch Hilfsmittel, wie beispielsweise Bandagen
Thermotherapie
Atemtherapie
Bewegung
Ernährung (u. A. fettreduziert und salzarm)